Bunte Bits

Das Geheimnis der Computer


9. Programmieren

Nun bist du im Gebrauch deines Rechners schon ziemlich fortgeschritten! Das einzige was du noch nicht kannst, ist deinem Rechner beizubringen, was er tun soll, also: Programmieren.

Auch das ist wieder ein Begriff, der für die meisten mit etwas Geheimnisvollem und Schwierigem verbunden ist, aber das ist alles halb so wild!

Erinnern wir uns erst mal an unsere Definition eines Programms, denn programmieren heißt ja nichts anderes als ein Programm zu erstellen:

Ein Programm ist ein im Voraus festgelegter Ablauf. Es legt fest, was wann gemacht wird.

Das hört sich doch eigentlich ganz einfach an - und das ist es auch! Das einzige was ein Programm schwierig aussehen lässt, ist die Sprache, in der man es dem Computer nachher mitteilt - die Programmiersprache. Aber dazu kommen wir später! Wer nämlich ordentlich programmieren will, der kümmert sich zunächst mal überhaupt nicht um die Programmiersprache. Das gilt auch für professionelle Programmierer.

Stelle dir vor, du bist im Urlaub in einem fremden Land und suchst den Weg zu einer Sehenswürdigkeit. Wenn dir dann jemand den Weg beschreibt (also den Programmablauf deines Spaziergangs), ist es doch viel wichtiger, dass er dir die richtigen Befehle gibt, also zum Beispiel "erste Straße links, dritte Straße rechts und dann 500m geradeaus", als die Frage, in welcher Sprache er das tut. Die einzige Bedingung ist, dass du die Sprache verstehst.

Man fängt beim Programmieren also immer damit an, sich den Weg ans Ziel zu überlegen. Dazu muss man wissen, von wo man losgeht und wo man hin möchte. Übertragen auf ein Computerproblem bedeutet die Frage, wo man losgeht zum Beispiel, welche Eingabedaten zur Verfügung stehen, und das Ziel entspricht dem, was der Computer später als Ergebnis ausgeben soll.

Erinnerst du dich an das Beispiel mit der Waschmaschine aus Kapitel 3.6? Dabei sind die Eingabegrößen: Schmutzige Wäsche, maximale Wassertemperatur, maximale Schleuderdrehzahl, Wäscheart (zum Beispiel "pflegeleicht"), Wasser und Waschmittel. Das gewünschte Ziel ist saubere, nicht eingelaufene, möglichst trockene Wäsche. Der Ingenieur, der eine Waschmaschine bauen will, muss sich das Programm überlegen, wie er von der Eingabe zur Ausgabe kommt. Dabei entsteht dann zum einen die Waschmaschine selbst, also die Hardware, und das Programm, das die Maschine beim Waschen abarbeitet.

Über die Hardware denken wir beim Programmieren meistens nicht mehr nach; sie ist nur der Grund, warum wir deinen Computer nicht für jede Aufgabe programmieren können - Zimmer aufräumen kann er eben wie gesagt leider nicht, weil ihm die Hardware - zum Beispiel ein Roboterarm - fehlt, um deine Sachen dorthin zu tun wo sie hingehören.



8.4.5 Datensammler Inhaltsverzeichnis
Index
9.1 Unsere erste Programmieraufgabe