Bunte Bits

5. Was man einstöpseln kann

5.2 Schnittstellen


5.2.1. Erweiterungskarten

Die Tatsache, dass man Computer für bestimmte Aufgaben programmieren kann, macht ihn so vielseitig einsetzbar. Aber auch die Möglichkeit, Hardware für bestimmte Aufgaben einfach als Erweiterung einzubauen, trägt sehr dazu bei!

Für diesen Zweck bietet die Hauptplatine sogenannte Steckplätze, in die man Erweiterungskarten hineinstecken kann, mit denen der Computer dann zusammenarbeitet.

Meistens muss man auch ein wenig Software installieren, damit der Computer richtig mit der neuen Hardware arbeitet. Das gilt generell für jede angeschlossene Hardware. Solche kleinen Programme heißen Treiber, eine unglückliche Übersetzung des englischen Begriffs Driver; gemeint ist damit, dass diese Programme die Hardware sozusagen antreiben.

Die Steckplätze haben furchtbar viele Anschlüsse. Man kann aber trotzdem nicht viel falsch machen beim Einbau einer Erweiterungskarte. Ein großer Teil dieser Anschlüsse dient dazu, Daten - also wieder unsere geliebten Nullen und Einsen, die irgendetwas darstellen, wie Zahlen, Bilder, Texte, usw. - zwischen der Hauptplatine (und dort meistens dem Prozessor oder dem Arbeitsspeicher) und der Erweiterungskarte zu übertragen. Immer wenn auf Leitungen Daten übertragen werden, dann heißen diese Leitungen Bus. Das kann man sich leicht merken, wenn man sich das Gewusel von Nullen und Einsen als das Gedrängel in einem Omnibus vorstellt. Wenn man Daten besonders schnell übertragen will, macht man das gleichzeitig und synchron, das bedeutet im selben Takt, auf mehreren Leitungen gleichzeitig. Ein solcher Bus heißt dann ein paralleler Bus. Stelle dir einen Omnibus mit mehreren Türen vor: Da geht das Ein- und Aussteigen viel schneller als wenn alle Fahrgäste nacheinander durch eine Tür müssen.

Ein Bus mit nur einer Tür, durch die sich die Bits alle der Reihe nach durchschieben, heißt serieller Bus.

Es gibt verschiedene Arten von Steckplätzen für Erweiterungskarten; die wichtigsten sind der ISA-Bus (dessen Stecker sind auf der Hauptplatine meistens schwarz) und der PCI-Bus (mit weißen Steckerleisten).

PCI ist die Abkürzung von Peripheral Component Interconnect, was so viel heißt wie Zusatzgeräteanschluss.

ISA steht für Industry Standard Architecture und bedeutet übersetzt Industriestandard-Bauweise. Man merkt mal wieder, dass Abkürzungen mit drei Buchstaben oft dazu dienen, einfach einen Namen zu erzeugen, weil man einen braucht. Was er aussagt ist eigentlich egal, nur dass ein ausgeschriebener Name - noch dazu in deutscher Übersetzung - von jedem verstanden werden kann, und das ist natürlich uncool!

Außerdem gibt es auch noch Steckplätze für Arbeitsspeicher.

Abbildung 27 zeigt ein Mainboard mit verschiedenen Steckplätzen:

Abbildung 27: Erweiterungssteckplätze auf einer Hauptplatine

Abbildung 27: Erweiterungssteckplätze auf einer Hauptplatine

Man kann die verschiedensten Erweiterungen einbauen: Mainboards, die keine Bausteine für das Erzeugen von Ton und/oder Grafik besitzen, erfordern sogar zwangsläufig, dass man dafür Erweiterungskarten benutzt.

Sogenannte Soundkarten, erzeugen heute nicht nur den Ton (Ton heißt auf englisch sound, sprich: ßaund), man kann auch Musikgeräte oder Mikrofone daran anschließen und deren Tonausgabe vom Computer digital aufnehmen lassen. Meist lässt sich auch noch ein Joystick daran anschließen, ein Steuerknüppel wie man ihn für bestimmte Spiele (z.B. Flugsimulator) braucht.

Grafikkarten erzeugen die Signale, die der Monitor braucht, um das Bild richtig darstellen zu können.

Ein Modem, über das du in Kapitel 5.6 lesen kannst, wofür man es braucht, lässt sich meist auch in einem Erweiterungsslot (slot ist englisch für Schlitz) unterbringen. Ebenso Netzwerkkarten, mit deren Hilfe man Computer untereinander verbinden kann.

Man benutzt Steckplätze auch dafür, um andere Schnittstellen bereitzustellen; entweder, weil man von einem bestimmten Schnittstellentyp mehr braucht, oder weil man einen bestimmten Typ braucht der anders nicht verfügbar ist. Ich habe zum Beispiel eine Schnittstellenkarte in meinen Computer eingebaut, die mir eine Firewire-Schnittstelle zur Verfügung stellt, um meine Videokamera mit dem Computer verbinden zu können. Firewire (sprich: feier-uaier, zu deutsch Feuerdraht) ist ein schneller serieller Bus.

Die Steckplätze für Erweiterungskarten sind immer so angebracht, dass erforderliche Stecker, die die Erweiterungskarten nach außen bereitstellen müssen, an der Rückseite des PC zugänglich sind.

Das ganze gilt natürlich nur für Arbeitsplatzcomputer, also nicht für Laptops (tragbare Computer). Darin ist für Erweiterungskarten im herkömmlichen Sinne kein Platz. Sie verfügen statt dessen oft über eine PCMCIA-Schnittstelle.



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5.2.2 USB